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Geschichte

Zusammenfassung der Chronik

von Josef Schuller - Ehrenvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Kirchenthumbach


Die Freiwillige Feuerwehr Kirchenthumbach wurde am 1. Mai 1866 unter der Federführung von Nepomuk Dörfler gegründet. Sie war eine der ältesten Feuerwehren im ehemaligen Landkreis Eschenbach/Opf. Die Gründungsmitglieder entstammten hauptsächlich den damaligen Arbeiter-, Turn- und Sportverein. Die Uniformen mussten die Wehrmänner aus eigenen Mitteln beschaffen. Sie bestand aus einem weißen Garderock und schwarzer Hose mit roten Biesen. Eine Handdruckspritze wurde vom Distrikt zur Verfügung gestellt, alle sonstigen Geräte musste die Feuerwehr aus den Monatsbeiträgen der Mitglieder selbst beschaffen. Die Feuerwehr Kirchenthumbach wurde bereits am 1. Mai 1868 in den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband aufgenommen. ( Originalurkunde bei der Wehr vorhanden. Kopie im Anhang ).

Es muss aber schon früher in Kirchenthumbach eine Art Feuerwehr gegeben haben, denn aus einen Brief vom Stadtarchiv Creußen Nr. 82 geht hervor, dass beim großen Brand in der Stadt Creußen, am 12. Juli 1831, vom Markt „Thumbach“ unter dem damaligen Bürgermeister Nitsche, eine Spritze mit Begleitern zur Bekämpfung des Brandes nach Creußen geschickt wurde. Der Mannschaft wurden sogar noch 22 Gulden mitgegeben um durch „ Zehrung“ (Brotzeit u. Bier ??), den verunglückten Creußen keine Kosten zu verursachen. ( Dieser Auszug aus dem Archiv wurde unseren Bürgermeister Fritz Fürk von einem ehemaligen Arbeitskollegen zur Verfügung gestellt. Kopie dieses Auszugs ist der Chronik beigefügt )

Wie der Chronist später berichtet, waren die ersten großen Bewährungsproben der Kirchenthumbacher Wehrmänner unter Kommandant Dörfler der große Brand in Auerbach, bei dem die Kirche gerettet wurde, der Turm jedoch den Flammen zum Opfer fiel, und beim großen Brand in Grafenwöhr, bei dem dazu beigetragen wurde, die Kirche vor der Vernichtung zu bewahren.

Ein schwarzer Tag in der Geschichte des Marktes Kirchenthumbach war der 25./26. Mai 1871, als nach einer größeren Dürreperiode in einem Anwesen am Thumbach (Sporer /Hausname Stacherl ) ein Feuer ausbrach, das durch einen kräftigen Wind begünstigt wurde und auf die damals noch mit Holzschindel bedeckten Häuser links und rechts des Marktplatzes übergriff. (Nur wenige waren mit Ziegeln gedeckt, die Post hatte ein Schieferdach.) Sogar die Kirche fiel dem Brand zum Opfer. Die örtliche Wehr konnte kaum eingreifen, da durch die schnelle Ausbreitung des Brandes jeder Wehrmann mit der Rettung seiner Familie und seines eigenen Hab und Gutes vollauf beschäftigt war. Am 27. Mai 1871

wurde durch den damaligen Bezirksamtmann Herrn Emil Pündter von Eschenbach ein Hilferuf an alle Menschenfreunde der näheren und weiter Umgebung gerichtet und um Spenden aller Art für die geschädigten Bürger von Kirchenthumbach gebeten. Dies geht aus einem Bericht des Kemnather Wochenblattes hervor, welchen unser Mitglied Hans Kirsch von einem ehemaligen Bürgermeister aus dem Landkreis Kemnath in Kopie erhalten hat und diesen unserer Wehr zur Verfügung stellte.(Kopie aus dem Kemnather Wochenblatt im Anhang)

Die näheren Umstände und das Ausmaß dieses Brandes wurden uns durch einen späteren Bericht der „Amberger-Volkszeitung“ vom 3. u. 6 Juni 1896 überliefert. Der Originalausschnitt aus dieser Zeitung wurde uns von Bäckermeister Hans Pesch zur Verfügung gestellt, dessen Vorfahre Georg Pesch von 1901 bis 1928 Vorstand unserer Wehr war. (Originalzeitungsbericht ist bei der FFw. Kirchenthumbach vorhanden.). Damit spätere Generationen und interessierte Kameraden unserer Wehr sich vorstellen können wie unser Heimatort ausgesehen hat, füge ich dieser Schilderung einen alten Ortsplan vom Katasteramt Eschenbach vor dem großen Brand bei und eine Zeichnung vom Deckblatt des Festprogramms von der 1200 Jahrfeier mit Heimatfest vom 23. Juni bis 1. Juli 1951, wie Kirchenthumbach „ anno 1730 “ ausgesehen haben soll. (Zeichnung und Ortsplan im Anhang)

Durch diesen schwarzen Tag wuchs in Kirchenthumbachs Bevölkerung die Erkenntnis, welchen Nutzen eine gut ausgerüstete und ausgebildete Feuerwehr hat. Bereits fünf Jahre nach der Katastrophe, also im Jahr 1876, kaufte sich die Kirchenthumbacher Feuerwehr von der Firma Josef Blümlein aus Würzburg, eine moderne Saug- u. Druckspritze zum Preis von 1450 Mark. Die Gemeine gab einen Zuschuss von 500 Mark, der Rest wurde durch Sammlungen und aus der Vereinskasse aufgebracht. Diese Spritze musste mit den anderen Geräten lange Jahre im damaligen Kommunbrauhaus untergebracht werden, bis 1883 das erste Gerätehaus errichtet werden konnte. Den Baugrund stellte der damalige Pfarrer hinter der Pfarrkirche zur Verfügung (Gegenüber heutigem Gasthaus Eisend/Biemichl). Die Feuerwehrmänner und Handwerker arbeiteten ohne Entgeld, die Gemeinde zahlte das Baumaterial. (Eine Fotografie hängt im Treppenhaus des neuen Gerätehauses).

Das Vereinsleben und die Kameradschaft wurden mit der Weihe der ersten Fahne am 14. Juli 1901 gekrönt. Der Patenverein war damals die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Eschenbach/Opf., welche uns zu unseren 120jährigen Gründungsfest die alten Briefe vom Patenbitten und der Annahme der Patenschaft in Kopie übergeben hat. (Kopie dieser Briefe, die Einladung mit Festprogramm ist diesen Bericht beigefügt.)

Im Zuge der Baumaßnahmen der Eisenbahnlinie von Pressath nach Kirchenthumbach um das Jahr 1904, wurde auch eine neue Hochdruckwasserleitung zum Auffüllen der Dampflokomotiven notwendig. Dabei wurden gleichzeitig zum Zwecke der Brandbekämpfung 22 Hydranten eingebaut, die sich bei allen späteren Bränden im Ort hervorragend bewährt haben.

Die Feuerwehr modernisierte sich und kaufte aus eigenen Mitteln im Jahre 1906 eine Feuerwehrleiter (Balame-Leiter) zum Preis von 600 Mark von der Firma Paul Ludwig in Bayreuth. Diese Leiter wurde bei der Landesausstellung in Nürnberg sogar prämiert. (Fotografie hängt im Treppenhaus des neuen Gerätehauses.)

Vom Bezirksamt Eschenbach wurde bereits 1924 im Amtsblatt Nr. 72 eine geänderte Bezirksfeuerlöschordnung bekannt gemacht, in der aufgezählt wurde in welchen Orten die Feuerwehren der Gemeinden bei Bränden zur Hilfeleistung verpflichtet waren. Diese Verordnung entspricht unseren heutigen Alarmplänen.(Originalamtsblatt ist im Archiv unserer Wehr vorhanden. Kopie liegt dieser Chronik bei.)

Die erste 600 Liter Motorspritze auf Hänger mit Vollgummireifen wurde der Wehr am 1. Juni 1929 übergeben und wurde erstmals beim Brand (Blitzschlag) am 18. Sept. 1929 im Elisabethenheim (ehemaliges Nonnenkloster) und auch beim großen Brand 1932 in Haag, im heutigen Truppenübungsplatz erfolgreich eingesetzt. Dieses Gerät war bis zum Jahr 1947 bei unserer Feuerwehr im Einsatz.

Im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr und der Auflösung der in diesen Gebiet liegenden Gemeinden, kaufte die Gemeinde Kirchenthumbach am 27. März 1938 von der Freiwilligen Feuerwehr Pappenberg eine fahrbare Schiebeleiter. Diese wurde bis in die 50iger Jahre von der Feuerwehr benutzt.

Der zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 brachte auch für unsere Wehr viele Probleme und viel Leid. Fast alle aktiven Kameraden wurden zur Wehrmacht eingezogen und mussten an den Fronten in Ost und West in Nord und Süd ihren Dienst erfüllen. 10 davon sind gefallen und haben die Heimat nicht mehr gesehen. Damit der Feuerschutz einigermaßen gesichert war, mussten junge Burschen, viele noch halbe Kinder in der sogenannten „HJ Feuerwehr“ (Hitlerjugend-Feuerwehr) und junge Mädchen unter Anleitung einiger älterer Kameraden den Dienst in der Feuerwehr verrichten. In dieser Zeit waren alle Geräte in der Postautohalle am Schlatterbrunnen untergebracht. Hier war auch die alte Handdruckspritze untergestellt. Diese wurde von den amerikanischen Besatzungsmächten ins Freie gestellt und dann von Kindern und Jugendlichen zum Spielen benutzt und zerstört. Die Motorspritze, alle brauchbaren Geräte und die Leiter wurden wieder im alten Gerätehaus hinter der Pfarrkirche untergebracht.

Eine neue Motorspritze mit 800 Ltr./min. Pumpenleistung und zwei B-Abgängen wurde am 5. Sept. 1947 von der Firma Paul–Ludwig aus Bayreuth an die Wehr ausgeliefert und hauptsächlich auch vom Verein bezahlt.

Vom 15. bis 21. Sept. 1947 wüteten im Truppenübungsplatz Grafenwöhr große Wald- und Moorbrände, dabei war unsere Wehr insgesamt 41 Stunden im Einsatz. Für solche Einsätze bei Waldbränden wurde der Wehr eine neue Tragkraftspritze TS 4 (400 Ltr./min.) auf luftbereiften offenen Hänger zur Verfügung gestellt. Diese TS 4 war bis 1962 unser einziges Löschgerät.

Am 24. Juni 1951 wurde im Rahmen der 1200 Jahrfeier des Marktes Kirchenthumbach eine neue Vereinsfahne geweiht. Unsere alte Fahne aus dem Jahre 1901 ist während des Krieges 1941 beim Brand im Vereinlokal Thumbeck den Flammen leider zum Opfer gefallen. (Patenverein ist die Freiwillige Feuerwehr Thurndorf.)

Nachdem beim Dach, Tor und der gesamte Bausubstanz des alten Gerätehauses aus dem Jahr 1883 sich große nicht mehr reparierbare Mängel zeigten, entschloss sich die Gemeinde, mit viel Eigenleistung der Feuerwehrkameraden, ein neues für die damalige Zeit modernes Gerätehaus in der Görglasser Straße (auf den Grund des ehemaligen Hirthauses)

zu bauen. Am 25. August 1963 wurde dieses Gerätehaus, durch Pfarrer Bollmann. eingeweiht. Zum gleichen Zeitpunkt wurde das erste Löschgruppen-Fahrzeug unserer Wehr, ein LF 8 (Magirus–Faun) und die bereits ein Jahr vorher gelieferte TS8 geweiht und in Dienst gestellt. 1966 wurde dieses Fahrzeug bereits, als erstes im Landkreis Eschenbach, mit Funk im 4 Meterband ausgerüstet und auf den Kanal der Polizeistation Eschenbach/Opf. geschaltet. Damit war es der Wehr möglich bei jedem Einsatz mit der Polizei, die damals die Alarmierung über Telefon durchführte, Funkverbindung aufzunehmen. Die Kosten der Funkgeräte wurden vom Verein getragen, da dem 1966 abgehaltenen 100jährigen Gründungsfest ein großer finanzieller Erfolg beschieden war.

Um den steigenden Anforderungen gewachsen zu sein, wurde 1976 ein modernes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 (Magirus) beschafft. 1978 wurde dieses Fahrzeug mit einem vollständigen Rettungssatz: Spreitzer, Schere, Stromerzeuger 5 kVA bestückt. Wegen Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung für das alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 Magirus-Faun, wurde dieses 1986 stillgelegt und durch ein neues Fahrzeug LF 8/TS Magirus mit Allradantrieb ersetzt. Die Weihe dieses Fahrzeugs erfolgte im Rahmen des 110jährigen Gründungsfestes unserer Wehr durch Pfarrer Adolf Schultes.

Das Gerätehaus in der Görglaser Straße platzte langsam aus allen Nähten. 1988 wurde auf Antrag der Feuerwehr vom Gemeinderat unter Bürgermeister Gerhard Sporer, der Neubau eines Gerätehauses in der Eschenbacher Straße genehmigt und dem Kirchenthumbacher Architekten Hans Schuller (Blechmühle) die Planung übertragen. Nach intensiven Beratungen mit Herrn Perrey, Sachberater bei der Regierung in Regensburg, dem Bürgermeister, den Architekten, Herrn Kreisbrandrat Beutler aus Altenstadt/WN. und der Feuerwehrführung von Kirchenthumbach, konnte ein schönes, zweckmäßig und modernes Gerätehaus errichtet werden. Aus finanziellen Gründen der Gemeinde konnte die geplante Einweihung zum 125jährigen Gründungsfest 1991nicht eingehalten werden. Im nachhinein gesehen war diese Verzögerung nicht richtig, denn in der Zwischenzeit wurde der Zuschuss des Landkreises gekürzt und ging der Gemeinde verloren. Erst 1993 wurde das Haus fertiggestellt, durch Pfarrer Konrad Beierl eingeweiht und von Bürgermeister Johann Kleber an die Wehr übergeben. Als besonderer Ehrengast wurde beim Festakt der Lt. Reg. Dir. Herr Wirner von der Regierung in Regensburg, Leiter der Abteilung „Innere Sicherheit“ begrüßt. Er war bereits zum 100jährigen Gründungsfest unserer Wehr unter Bürgermeister Alois Lotter, als sogenannter kleiner Regierungsassessor, wie er sich ausdrückte, Gast der Gemeinde und der Wehr gewesen und ist deshalb gerne zur Gerätehaus-Einweihung gekommen.

Ein Jahr später bereits wurde ein neues Mehrzweckfahrzeug (Fiat-Ducado) beschafft, welches zum größten Teil vom Verein finanziert und von den Kameraden zweckmäßig und hervorragend für den Transport des Rettungsspreitzers und der Mannschaft, in Eigenleistung ausgebaut wurde. Die Segnung dieses Fahrzeugs erfolgte am 18. Sept. 1994 durch Pfarrer K. Beierl.

Die Kreis- und Stadtbrandräte und die Kreis- und Stadtbrandinspektoren der Oberpfalz trafen sich zu Ihrer Frühjahrs-tagung am 19. u 20. April 1996 im neuen Feuerwehrgerätehaus in Kirchenthumbach. Unter der Leitung von Herbert Perrey, Sachbearbeiter für Brand und Katastrophenschutz wurde über fachtechnische Fragen des Brandschutzes und über Zuschussrichtlinien gesprochen. Als Gäste und Referenten wurde neben anderen, Herr Leitender Regierungsdirektor Dr. Michael Lassleben, vom Innenministerium in München, Alfons Metzger Regierungspräsident der Oberpfalz, Landrat Anton Binner sowie Regierungsdirektor Frank Palmer von der Regierung in Regensburg, der das Hauptreferat hielt, begrüßt. Historischer Höhepunkt dieser Tagung war am Samstag die Gründung des Bezirksfeuerwehrverbandes der Oberpfalz durch die anwesenden Feuerwehrführungskräfte. Josef Aschenbrenner, 2. Vorsitzender des Landesverbandes Bayern, blickte auf die Geschichte des 1868 gegründeten und durch das Naziregime abgeschafften Verbandes zurück. Zum 1. Vorsitzenden wurde Stadtbrandrat Willi Fröhlich (Stadt Weiden), zum Stellvertreter KBR Hans Zwick (Lkr. Cham), Schriftführer KBR. Franz Iberer (Lkr. Amberg/Sulzbach) und zum Schatzmeister KBR. Werner Baier (Lkr. Tirschenreuth) gewählt. Für die Organisation der Tagung und die Bewirtung der Gäste wurden den Kameraden unserer Wehr, sowie deren Frauen höchstes Lob und Anerkennung ausgesprochen.

Im Jahr 2000 wurde ein gebrauchter VW Bus (von der Bereitschaftspolizei) von der Wehr gekauft, von unseren Kameraden in Eigenleistung kostenlos renoviert und vom Adjutanten Edgar Goß neu lackiert.

2001 wurde unserer Wehr von der Bundesrepublik, Abteilung Zivilschutz, ein Dekontaminations- Mehrzweckfahrzeug zur Verfügung gestellt, zu dem die Wehr im K-Fall auch die Mannschaft stellen muss. Dieses Fahrzeug soll zu gegebener Zeit durch ein neues ersetzt werden. Leider sind momentan beim Bund keine Mittel vorhanden.

Obwohl alle Fahrzeuge und Geräte von den verschiedenen Fachkräften unter den aktiven Feuerwehrkameraden vorbildlich gepflegt und repariert werden, kann unser TLF 16/25 Baujahr 1976 nach 28 Jahren im Einsatz nicht mehr länger erhalten werden. Da die Ersatzteilbeschaffung auch immer kostspieliger und problematischer wird, hat der Marktgemeinderat dem Kauf eines neuen LF 16 Löschgruppenfahrzeugs mit einem 2000 Liter Wassertank mit Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung zugestimmt. Dieses Fahrzeug soll 2005 an die Wehr ausgeliefert werden. Angemerkt wird, dass die Verhandlungen zum Kauf dieses neuen Fahrzeugs hauptsächlich vom ehemaligen Kommandanten Karl Leipold zusammen mit seinen Gruppenführern und der Vorstandschaft mit dem Bürgermeister und den Firmen geführt wurde. Herr Leipold stellte sich bei der Jahreshauptversammlung der Wehr im Januar 2004 nach 18 Jahren in der Führung der aktiven Wehr ( eine Periode als Adjutant, zwei Perioden als Kommandant) nicht mehr zur Wahl. Er übergab seinen Posten an jüngere Kameraden.

Überraschend wurde der Gemeinde und der Wehr von der Firma Magirus mitgeteilt, dass das neue LF 16 im Werk Weisweil bei Karlsruhe (Baden-Württemberg) bereits gefertigt wird und schon im Juli oder August 2004 der Wehr übergeben werden kann. Bezahlt braucht das Fahrzeug aber erst aus haushaltstechnischen Gründen 2005 werden. Die Kommandanten W. Böhm, T. Goß, die Vorstände J. Hammer und E. Goß, der ehemalige Kommandant K. Leipold sowie unser ehemaliger Gerätewart Ing. G. Böhm fuhren am 2. Juni 2004 ins Werk um noch ausstehende Fragen bezüglich der Ausrüstung und Lagerung bestimmter Geräte mit den verantwortlichen der Firma zu besprechen. Alle Änderungswünsche der Wehr wurden von den Verantwortlichen der Firma Magirus ohne Probleme akzeptiert. Die mitgereisten Feuerwehrkameraden waren vom neuen Fahrzeug begeistert. Die vorgezogene Fertigung des Fahrzeugs ist mit der allgemeinen Wirtschaftskrise und momentanen Auftragsmangel begründet worden.

Am 24. August 2004 war es dann soweit. Das neue 280 PS starke Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, mit Allradantrieb, 2000 Ltr Löschwassertank, 100Ltr.Schaummittel, komplett ausgerüstet mit Rettungsschere, Rettungsspreitzer, Rettungs-Zylinder, ein 13 KW Stromerzeuger und einen 6 Meter hohem Teleskoplichtmast mit zwei je 1500 Watt starken Flutlichtscheinwerfern, stand fertig im Werk. Es wurde vom Kommandanten W. Böhm, Adjutanten T. Goß, 2. Vorstand E. Goß, dem ehemaligen Kommandanten K. Leipold, den Fahrzeugwarten und Gruppenführern abgeholt. Alle anwesenden aktiven Kameraden wurden jedoch vorher von dem verantwortlichen Monteur am Fahrzeug geschult und in die neue Technik eingewiesen. Am Nachmittag ging es dann auf Achse mit dem neuen Fahrzeug in Richtung Heimat, wo die Delegation am Abend vom Bürgermeister Fritz Fürk und vielen Feuerwehrkameraden empfangen wurde. Auch Ehrenvorstand Sepp Schuller wurde zu diesen beiden Fahrten ins Werk nach Weisweil von der Vorstandschaft eingeladen und hat mit großen Interesse daran teilgenommen.

Die Segnung des neuen Fahrzeugs durch H.H. Pfarrer Konrad Beierl erfolgte am 26. September 2004 nach einem Festgottesdienst vor der Pfarrkirche. Bürgermeister Fritz Fürk übergab die Fahrzeugschlüssel an den Kommandanten W. Böhm und wünschte den Feuerwehrkameraden viel Erfolg zum Wohle der Bürger, eine unfallfreie Fahrt und immer ein gutes Heimkommen mit dem Fahrzeug. Als Gäste begrüßte er: stellv. Landrat Willi Neuser, Kreisbrandrat Richard Meier, welche zu Grußworten und guten Wünschen ans Rednerpult traten, sowie Kreisbrandinspektor Georg Tafelmeier, die Kreisbrandmeister Thomas Schreml und Gerd Przetak. Nach der Feierstunde zogen die Feuerwehrkameraden mit den Gästen und den Nachbarwehren, angeführt vom neuen Fahrzeug und der Blaskappelle Kirchenthumbach ins Festzelt vor dem Feuerwehrgerätehaus, wo sie vom 1. Vorstand unserer Wehr Hans Hammer herzlich begrüßt wurden. Mit dem anschließenden Frühschoppen, dem gemütlichen Beisammensein am Nachmittag und Abend und der Besichtigung des neuen Fahrzeugs durch die Bevölkerung und den Gästen ging dieses Fest zu Ende. Leider hatte das Wetter kein Einsehen mit unserer Wehr, denn es regnete den ganzen Vormittag.

Zusätzlich wurde im Herbst 2004 die über 40 Jahre alte Tragkraftspritze TS 8/8 durch eine neue, ebenfalls von der Firma Magirus, ersetzt. Für unser LF 8/8 wurde ein Hochdrucklöschgerät, mit einem 125 Ltr. Löschwassertank und einen Ausgangsdruck von 250 bar angeschafft und durch die Kameraden fest ins Fahrzeug eingebaut.

Dies war natürlich auch für die Gemeinde ein finanzieller Kraftakt, der nur durch die Zuschüsse vom Land Bayern und dem Landkreis etwas gemildert wurde. Leider musste die Gemeinde diese vorfinanzieren, da auch diese Körperschaften sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Die Bezahlung des Fahrzeugs an Magirus erfolgt vertragsgemäß im 1. Viertel 2005. Auch die Freiwillige Feuerwehr Kirchenthumbach beteiligte sich an diesen Kosten durch einen finanziellen Beitrag aus dem Vereinsvermögen in Höhe von 16.000,-- Euro.(Bilder und Presseberichte im Anhang)

Eine kleine Anmerkung: Das ersetzte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 kostete 1976 ca. 160.000,-- DM (Deutsche Mark), davon musste die Gemeinde wegen der damals guten Zuschüsse nur ein Viertel davon erbringen, ca. 40.000,-- DM.Das neue Fahrzeug LF 16/12 mit 2000 Ltr. Löschwasserbehälter mit den angeschafften Geräten kostet ca. 263.000,-- €, das sind umgerechnet in alter Währung ca. 515.000,-- DM.

Die gute Kameradschaft und die Zusammenarbeit in der Vorstandschaft wurde in der Jahreshauptversammlung im Januar 2004 bei der Neuwahl sichtbar. Alle Mitglieder wurden mit überwältigter Mehrheit gewählt. 1.Vorstand: Hans Hammer. Stellvertreter Edgar Goß (vorher Adjutant), Willi Weber stelle sich nicht mehr zur Wahl, Kommandant: Wolfgang Böhm, Adjutant: Torsten Goß, Kassier: Markus Lindner, Schriftführer: Wolfgang Schuller.

Auch überörtlich stellte die Feuerwehr Kirchenthumbach immer wieder Feuerwehrführungskräfte. In den Nachkriegsjahren wurde Herr Michl Pusl für kurze Zeit von der amerikanischen Besatzungsmacht als Kreisbrandinspektor im ehemaligen Landkreis Eschenbach/Opf. eingesetzt. Herr Josef Albersdorfer sen. (Schlattermühler) war einige Jahre Kreisbrandmeister. Herr Josef Maißer, war ab 1964 Kreisbrandmeister und ab 1966 stellvertretender Kreisbrandinspektor im Landkreis Eschenbach/Opf. und ab der Gebietsreform 1972 bis 1979 Kreisbrandinspektor im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Josef Schuller wurde am 01.09.1972 zum Kreisbrandmeister im Landkreis Neustadt an der Waldnaab bestellt, ab 1. April 1988 zum Kreisbrandinspektor und ab 6. Mai 1994 zum stellvertretenden Kreisbrandrat ernannt. Am 31. Januar 1998 ist er aus Altersgründen mit 60 Jahren ausgeschieden. Hans Hammer wurde am 1. April 1988 zum Kreisbrandmeister im KBI-Bezirk NEW-West ernannt und hat diese Funktion bis zum 01.04.2000 ausgeführt.

Das Wissen über die Geschichte unserer Wehr verdanken wir unseren Vorgängern in der Vorstandschaft, welche in den verschiedenen Zeiträumen mehr oder weniger im Protokollbuch niedergeschrieben haben. Das erste Protokollbuch ist in deutscher Schrift abgefasst, kann aber von der heutigen jüngeren Generation nicht mehr gelesen werden, da die deutsche Schrift in der Schule nicht mehr umfassend oder überhaupt nicht gelernt wird. Zu großem Dank sind wir deshalb unserer ehemaligen Gemeindesekretärin, der leider schon verstorbenen Hammer Fanny verpflichtet, die vor Jahren die zwei Protokollbücher und sonstige vorhandene Schriftstücke, von der deutschen in die lateinische Schrift übersetzte und mit Schreibmaschine abgeschrieben hat. Die beschriebenen Blätter wurden von der Wehr zum Binden (in die JVA Bayreuth St. Georgen) gegeben und stehen in Buchform für interessierte Feuerwehrkameraden zum Lesen im Gerätehaus zur Verfügung. Fanny hat nicht nur die Bücher abgeschrieben, sondern auch den schönen geschnitzten Florian im Unterrichtsraum des Gerätehauses gestiftet. Das holzgeschnitzte Kruzifix im Florianstüberl wurde uns vom Altbürgermeister Gerhard Sporer zur Einweihung geschenkt. Von unseren Ehrenmitgliedern Georg Thumbeck, Josef Maißer, Albert Kleber und Hans Rauch stammt das große Holzkreuz im Lehrsaal.